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Was ist FTP? So funktioniert das File Transfer Protocol

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GoDaddy Deutschland Content Team
Titelmotiv des Blogartikels zum Thema: Was ist FTP? So funktioniert der File Transfer Protocol

FTP, kurz für File Transfer Protocol, ist eine der ältesten und bewährtesten Technologien für den Dateitransfer im Internet. Obwohl es mittlerweile modernere Alternativen gibt, ist FTP nach wie vor weit verbreitet und wird in vielen Bereichen eingesetzt. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über FTP – von den Grundlagen bis hin zu Anwendungsmöglichkeiten und Sicherheitsaspekten.

Die Grundlagen: Was ist FTP und wofür wird es verwendet?

FTP wurde entwickelt, um den Austausch von Dateien zwischen Computern über ein Netzwerk zu ermöglichen. Es basiert auf einer Client-Server-Architektur, bei der ein FTP-Client eine Verbindung zu einem FTP-Server aufbaut, um Dateien hoch- oder herunterzuladen.

Im Vergleich zu anderen Dateitransfer-Protokollen wie HTTP oder SFTP zeichnet sich FTP durch seine Einfachheit und Effizienz aus. Während HTTP primär für die Übertragung von Webinhalten konzipiert wurde, ist FTP speziell auf den Dateitransfer ausgelegt. SFTP hingegen ist eine sichere Variante von FTP, die eine verschlüsselte Verbindung nutzt.

Für eine FTP-Verbindung benötigst du im Wesentlichen drei Komponenten: einen FTP-Server, einen FTP-Client und eine Netzwerkverbindung zwischen beiden. Der Server hostet die Dateien und verwaltet die Zugriffsrechte, während der Client die Benutzeroberfläche für den Zugriff auf den Server bereitstellt.

FTP in der Praxis

Um FTP zu nutzen, benötigst du einen FTP-Client. Es gibt zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Optionen, sowohl mit grafischer Benutzeroberfläche als auch für die Kommandozeile. Beliebte Clients sind FileZilla oder WinSCP. Darüber hinaus ist in Windows bereits ein einfacher FTP-Client integriert.

Die Übertragung von Dateien über FTP ist in der Regel unkompliziert. Nach dem Verbindungsaufbau kannst du Dateien oder Ordner einfach per Drag-and-Drop oder über Menübefehle hoch- und herunterladen. FTP unterstützt auch die Übertragung großer Dateien und Datenmengen, was es zu einer beliebten Wahl für Webentwickler:innen und Content-Manager:innen macht. Oft wird es dazu genutzt, Dateien einer Website – also HTML-, PHP- oder CSS-Files, Bilder oder Videos – auf den Hosting-Server zu übertragen.

Vorteile und Nachteile von FTP

FTP bietet einige Vorteile für den Dateitransfer. Es ist weit verbreitet, auf vielen Servern bereits vorinstalliert, einfach zu bedienen und ermöglicht schnelle Übertragungen auch großer Datenmengen. Zudem unterstützt es die Wiederaufnahme unterbrochener Transfers und bietet grundlegende Funktionen zur Dateiverwaltung.

Allerdings hat FTP auch Nachteile. Der größte ist die mangelnde Sicherheit bei der Standardimplementierung. Zudem kann die Konfiguration von Firewalls für FTP kompliziert sein, insbesondere im aktiven Modus.

Welche Unterschiede gibt es zwischen dem aktiven und einem passiven FTP-Modus? 

FTP kann in zwei verschiedenen Modi betrieben werden: aktiv und passiv. Im aktiven Modus baut der Client eine Steuerverbindung zum Server auf. Der Server initiiert dann aber die Datenverbindung zum Client. Im passiven Modus baut der Client beide Verbindungen auf. Der passive Modus wird häufig bevorzugt, da er besser mit Firewalls und NAT-Routern funktioniert.

Welche Ports werden standardmäßig für FTP verwendet? 

Standardmäßig verwendet FTP die Ports 20 und 21. Port 21 dient zur Steuerung der Verbindung, während Port 20 für die Datenübertragung im aktiven Modus genutzt wird. Im passiven Modus werden für die Datenübertragung dynamische Ports verwendet. Diese können dann zwischen 1024 und 65535 liegen. 

Wie richte ich einen FTP-Server ein und wie verwalte ich Benutzerrechte?

Das Einrichten eines FTP-Servers mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, ist aber mit der richtigen Anleitung durchaus machbar. Zunächst musst du eine FTP-Server-Software installieren. Unter Windows geht das etwa mit dem kostenlosen FileZilla Server. Unter Linux ist vsftpd eine gute, sichere Alternative. Anschließend konfigurierst du den Server, legst Benutzerkonten an und definierst die Zugriffsrechte. 

Beim FileZilla Server gehst du dazu im Optionenmenü unter „Configure“ auf „Rights Management“ und auf „Users“ bzw. „Groups“. Dazu gibst du einfach einen Namen und ein Passwort ein. Bei der Verwaltung von Benutzerrechten auf einem FTP-Server hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst einzelnen Benutzern oder Gruppen spezifische Rechte zuweisen, wie etwa Lese- oder Schreibzugriff auf bestimmte Verzeichnisse. Manche FTP-Server-Software bietet auch die Option, anonyme Zugriffe zu erlauben oder zu beschränken.

Fehlerbehebung und Best Practices für die Sicherheit

Bei der Nutzung von FTP können verschiedene Probleme auftreten. Häufige Fehler sind Verbindungsprobleme aufgrund von Firewall-Einstellungen, falsche Anmeldedaten oder Berechtigungsprobleme. Eine sorgfältige Konfiguration und regelmäßige Updates der FTP-Software können viele dieser Probleme vermeiden.

Um die Sicherheit deiner FTP-Verbindung zu verbessern, solltest du starke Passwörter verwenden, den Zugriff auf bestimmte IP-Adressen beschränken und, wenn möglich, gleich auf das SSH File Transfer Protocol (SFTP) oder FTP over TLS (FTPS) umsteigen.

SFTP: Hier läuft die Kommunikation verschlüsselt über Secure Shell (SSH) und hat mit FTP – bis auf den ähnlichen Namen und den vergleichbaren Einsatzzweck – technisch eigentlich nichts mehr zu tun.

FTPS: Hierbei wird die Kommunikation zwischen Client und Server mit einem TLS-Zertifikat verschlüsselt. Diese Methode nutzt das gleiche Grundprotokoll wie FTP, fügt jedoch eine Sicherheitsschicht hinzu, indem sie vor dem Datenaustausch eine verschlüsselte Verbindung aufbaut, ähnlich wie bei HTTPS für Webbrowser.

Welche Alternativen gibt es?

Obwohl FTP nach wie vor weit verbreitet ist, gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen für den Dateitransfer. Neben den bereits erwähnten sicheren Varianten SFTP und FTPS sind auch Dienste wie Dropbox, Google Drive, Microsoft OneDrive oder auch WeTransfer beliebte Optionen für den Datenaustausch. Für Entwickler bieten Git-basierte Plattformen wie GitHub oder GitLab ebenfalls diverse Möglichkeiten für Datenaustausch im Team inkl. Versionsverwaltung. Welche die richtige Alternative ist, hängt maßgeblich vom Einsatzzweck ab. 

Fazit

FTP ist eine bewährte Technologie für den Dateitransfer, die trotz ihres Alters noch immer relevant ist. Sie bietet eine einfache und effiziente Möglichkeit, Dateien zwischen Computern auszutauschen. Allerdings solltest du dir der Sicherheitsrisiken bewusst sein und gegebenenfalls auf sicherere Alternativen wie SFTP zurückgreifen. Mit dem richtigen Verständnis und der korrekten Konfiguration kann FTP jedoch nach wie vor ein nützliches Werkzeug

Bildnachweis: Unsplash, Fotograf:in Growtika

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