Dein Logo ist das Erste, was Kunden von dir wahrnehmen. Es ist sozusagen das Gesicht deines Unternehmens oder deiner Marketingaktion. Will heißen: Ohne Logo bleibst du womöglich gesichtslos.
Wenn du früher ein neues Logo brauchtest, gab es zwei Möglichkeiten: Du warst Designer und konntest dein Logo selbst entwickeln (eher selten der Fall) oder du musstest Designprofis beauftragen. „Früher“ – das heißt, vor der Zeit der Logomaker. Heutzutage gibt es aber diese dritte Möglichkeit: Online-Tools, die versprechen, dir dein Firmenzeichen innerhalb weniger Minuten quasi automatisch zu designen. Aber wie genau funktioniert das? Und was musst du beachten, wenn du einen Logomaker verwendest?
Was versteht man unter einem Logomaker?
Ein Logomaker ist ein KI-basiertes Online-Tool, mit dem Logos auch ohne fortgeschrittene Designkenntnisse erstellt werden können. Logomaker werden auch Logo Creator, Logo Builder oder Logo-Generator genannt. Um ein Logo erstellen zu lassen, musst du in der Regel nur ein paar Angaben zu dir bzw. deinem Unternehmen und deinem Angebot machen und einige ästhetische Entscheidungen treffen. Grafisches Material, Schrifttypen oder Ähnliches benötigst du nicht.
Wie funktionieren Logomaker?
Wie bereits gesagt nutzen Logomaker künstliche Intelligenz (KI). Dabei analysieren sie zunächst die Eingaben des Nutzers wie Firmenname, Branche und ästhetische Vorlieben. Auf Grundlage dieser Infos generieren sie mithilfe von Algorithmen individuelle Design-Vorschläge. Dazu wurden sie zuvor mit Datensätzen in Form von professionell erstellten Logos trainiert.
Die Bedienung eines Logomakers ist in der Regel einfach. Die meisten Tools führen dich Schritt für Schritt zu deinem Logo. Dieser „Gestaltungsprozess“ sieht meistens in etwa so aus:
- Du gibst den Namen deines Unternehmens ein, bei manchen Logomakern kannst du auch einen Slogan (Claim) hinzufügen.
- Du wählst deine Branche bzw. deinen Tätigkeitsbereich aus; manche Logo-Generatoren bieten noch die Möglichkeit, bestimmte Schlüsselbegriffe auszuwählen, die dein Angebot genauer charakterisieren.
- Je nach Tool kannst du nun zwischen verschiedenen Beispieldesigns, bevorzugten Farben und Schriften wählen.
- Der Logomaker erstellt mehrere Logo-Varianten.
- Du wählst das bevorzugte Logo aus; bei den meisten Logo-Generatoren hast du noch die Möglichkeit, Details zu überarbeiten.
- Du lädst das fertige Design herunter.
Welche Vorteile bietet der Einsatz eines Logomakers?
Ein Vorteil der Online-KI-Tools liegt auf der Hand: Logomaker liefern Ergebnisse schnell (innerhalb weniger Minuten), wann immer du sie brauchst – ohne dass du dafür designerisches Know-how haben musst.
Außerdem schonen sie dein Budget. Einige Logo-Generatoren sind sogar kostenlos, bei den meisten musst du erst bezahlen, wenn du das fertige Logo als Datei herunterladen möchtest, andere basieren auf einem Abo-Modell. In jedem Fall sind Logomaker – verglichen mit einer Design-Agentur oder Freelancer:innen – eine deutlich günstigere Variante.
Die Online-Tools sind zudem in der Regel leicht zu bedienen (manche erfordern allerdings englische Sprachkenntnisse), leiten dich Schritt für Schritt durch den Prozess und bieten dabei verschiedene Anpassungsmöglichkeiten.
Logomaker sind auch gute Ideengeber. Sie stellen eine Reihe von branchenspezifischen Templates, Piktogrammen und Schrifttypen zur Verfügung, die es erleichtern, passende Ideen ohne aufwendige Recherchen zu finden.
Welche Nachteile haben die KI-Tools gegenüber der Arbeit von Profis?
Der größte Nachteil gegenüber einem von professionellen Designer:innen entwickelten Logo ist wohl die eingeschränkte Individualität. Logomaker verfügen lediglich über eine begrenzte Anzahl an Farben, Piktogrammen und Schrifttypen. Außerdem werden deine Unternehmensangaben im Logomaker den Angaben deiner Wettbewerber ähneln. Der Wiedererkennungswert des automatisch generierten Logos wird also wahrscheinlich geringer sein als der eines individuell designten Logos.
Algorithmen haben kein menschliches Gespür und nicht die Erfahrung und Kreativität von Designprofis. Letztere wissen, wann sie Regeln brechen müssen, um ein Design zu erstellen, das Menschen (z. B. emotional) anspricht. Sie können gezielt verschiedene Aspekte deiner Marke bzw. deines Unternehmens in das Logo einbeziehen, können es z. B. progressiv, dynamisch oder seriös gestalten.
Und last, but not least: Designer:innen wissen, worauf sie achten müssen, wenn du dein Logo für unterschiedliche Medien wie Webshop, Visitenkarten, Flyer oder Social Media (mit jeweils unterschiedlichen Darstellungsgrößen und -qualitäten) verwendet willst. Und sie beziehen dies bereits im Designprozess mit ein.
Wie du mit einem Logo-Generator die besten Ergebnisse erzielst
Bevor du den Logomaker startest, solltest du dir ein paar Gedanken zu verschiedenen Themen machen. Natürlich brauchst du für das Logo einen (Unternehmens-) Namen. Aber ist es für dich sinnvoll, diesen auch durch einen Claim (z. B. „Wir machen das“ oder „Das Beste aus zwei Welten“ etc.) zu ergänzen?
Notiere dir ein paar Stichworte zu wichtigen Fragen, z. B.: „Wer bin ich?“, „Was biete ich an?“, „Wer ist meine Zielgruppe?“, „Für welche Werte steht mein Unternehmen/meine Marke?“, „Was macht mein Unternehmen/meine Marke besonders?“. Dies hilft dir später, wenn du im Logomaker nähere Angaben zu deinem Unternehmen machen sollst, und auch bei der Entscheidung, welche Logo-Variante die richtige für dich ist.
Überlege, welche Farben am besten zu deinem Unternehmen passen – ein trendiges Pink oder ein konservatives Königsblau? Denk daran: Es müssen nicht unbedingt deine Lieblingsfarben sein, sie sollten vor allem zum Unternehmen und ggf. in ein bereits bestehendes Farbschema (z. B. deiner Website) passen. Mach dir auch Gedanken zu der geeignetsten Schrift: eher verspielt, dynamisch oder seriös?
Welcher Logo-Typ ist für dein Unternehmen besonders geeignet? Soll das zentrale Element ein Icon sein (eine sogenannte „Bildmarke“, z. B. der angebissene Apfel von Apple oder der Swoosh von Nike)? Oder lieber der Unternehmensname (eine „Wortmarke“ wie etwa bei Ford oder Coca-Cola)? Oder bevorzugst du ein Logo mit den Initialen deines Unternehmens (eine „Monogramm-Marke“ wie das hp von Hewlett-Packard oder das NY der New York Yankees)?
Schau dir die Logos deiner Mitbewerber an – nicht nur als Inspiration, sondern auch, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was funktioniert und was nicht. Und schließlich: Beziehe, wenn möglich, andere in den finalen Auswahlprozess ein, etwa Freunde oder gute Kunden. Andere Menschen haben einen anderen Blick auf dein Unternehmen (im Optimalfall den deiner potenziellen Zielgruppe) und sie verbinden möglicherweise etwas anderes mit einer Farbe, einem Icon oder einer Schrifttype. Das gilt besonders, wenn du international und auch bei anderen Kulturen aktiv werden möchtest.
In welchem Format solltest du dein Logo exportieren?
Wenn die Entscheidung für ein Logo gefallen ist, stellt sich die Frage, in welchem Format es exportiert werden soll. Die meisten Logomaker bieten dafür verschiedene gängige Formate an. Dabei bieten Vektorformate wie SVG (Scalable Vector Graphics) oder EPS (Encapsulated Post Script) die größten Vorteile und die höchste Flexibilität. Vor allem sind sie ohne Qualitätsverlust skalierbar. SVG ist ein weboptimiertes Format, aufgrund geringer Dateigrößen unterstützt es schnelle Ladezeiten. EPS hat seine Stärken, wenn das Logo auch gedruckt werden soll – die meisten professionellen Druckereien bevorzugen dieses Format.
Rasterformate wie PNG, JPG, PDF oder Webp sind dagegen nicht verlustfrei skalierbar und können nur bedingt weiterbearbeitet werden. Sie bieten aber eine gute Kompatibilität und sind in vielen Bereichen einsetzbar.
Welche rechtlichen Aspekte muss man bei der Erstellung eines Logos mit einem Logomaker beachten?
Bei den meisten Logomakern hast du nach dem Download eines Entwurfs auch das Recht, das Logo kommerziell zu nutzen, sowohl digital als auch für den Druck. Allerdings kannst du es i. d. R. weder als Marke registrieren lassen noch verkaufen. Um sicher zu sein, welche Rechte mit dem Download verbunden sind, solltest du dir die Nutzungsbedingungen des Anbieters genau durchlesen. Bei KI-generierten Logos gibt es aber kaum lückenlose Rechtssicherheit. Wenn du rechtlich auf der sicheren Seite sein möchtest, solltest du dein Logo lieber von Profis designen lassen.
Zudem besteht ein gewisses Risiko, dass das generierte Logo Ähnlichkeiten mit einem bereits bestehenden Logo hat, das markenrechtlich geschützt ist. Um mögliche Konflikte mit Markenrechten zu vermeiden, solltest du im Falle einer breiten Verwendung deines Logos in Erwägung ziehen, dieses rechtlich prüfen zu lassen.
Eine Auswahl der beliebtesten Logomaker
Wenn du dich für einen Logo-Generator entscheidest, hast du zunächst einmal die Qual der Wahl, denn es gibt unzählige Angebote im Netz. Sie unterscheiden sich vor allem in der Vielseitigkeit und im Umfang der angebotenen Vorlagen. Einige sind vollständig kostenlos, andere bieten je nach Funktionsumfang verschiedene Preis- oder Abo-Modelle. Ein kostenloser Test ist aber in der Regel möglich und empfehlenswert.
Im Folgenden findest du einige der beliebtesten Tools mit einer kurzen Charakteristik.
GoDaddy Airo
- KI-gestützte, anpassbare Umgebung
- Kostenlos bei jedem Kauf einer Domain bei GoDaddy enthalten
- Professionelles Logo in wenigen Minuten
- Flexibel anpassbar
- Richte deine Website mit der Geschwindigkeit von KI ein
fiverr Logomaker
- Website in Englisch
- Flexibel anpassbar
- Große Auswahl an Designs
- Logos können nach Erstellung angepasst werden (bei höheren Preismodellen)
- Download als PNG, SVG, Social-Media-optimierte Dateien (bei höheren Preismodellen)
Logoai
- Website in Englisch
- Sehr vielseitig
- Bestehende Unternehmensfarben, -schriften, -Icons und Mockups können in den Designprozess integriert werden
- Nutzungsrechte übertragbar
- Recht individuelle Ergebnisse
- Verschiedene Datenformate (SVG, PNG, PDF)
- Zahlung bei Download, Logos können auch nach dem Kauf noch verändert werden
Canva
- Benutzerfreundlich (unterstützt von guten Tutorials)
- Flexibel anpassbar
- Große Auswahl an Vorlagen und Designs
- Recht individuelle Ergebnisse
- Grundversion kostenlos (nach Anmeldung)
Designs.AI
- Benutzerfreundliche Bedienung
- Flexibel anpassbar
- Grundfunktionen kostenlos
- Das generierte Logo kann unbegrenzt verändert und optimiert werden
- Verschiedene Datenformate (SVG, PNG, JPG, PDF)
Tailor Brands
- Einfache Benutzeroberfläche (gut geeignet für Anfänger)
- Generierte Logos anpassbar (je nach Abo-Modell)
- Kostenloser Download in geringer Auflösung
- Vektordateien und hochauflösende Grafiken (nur im Abo)
Zarla
- Vollständig kostenlos
- Logomaker in Englisch
- Intuitive Bedienung
- Zahlreiche Vorlagen
- Individuell anpassbare Vorschläge
- Download als PNG und transparentes PNG
Fazit: Wofür eignen sich Logomaker?
Logomaker eigenen sich hervorragend für einen schnellen ersten Wurf – als Inspiration oder um herauszufinden, was du magst und was nicht. Sie sind auch eine preiswerte temporäre Lösung etwa für zeitlich begrenzte Aktionen (Stichwort Black Friday) oder für bestimmte Events. Für kleine Unternehmen mit sehr begrenztem Budget bieten Logomaker zudem eine gute Möglichkeit, zu günstigen Konditionen zu einem Firmenzeichen zu kommen. Wenn du allerdings Wert auf Individualität legst, solltest du professionelle Designer mit dem Entwurf deines Logos beauftragen. Gleiches gilt für Unternehmen, denen es um Wiedererkennungswert, Bekanntheit und Markenrechtssicherheit geht.
Bildnachweis: Unspalsh, Fotograf:in Milad Fakurian