Das WordPress-Toolkit ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt, doch schon jetzt wird die zweitgrößte Zahl von WordPress-Seiten weltweit auf dem WordPress-Toolkit von Plesk gehostet. GoDaddy sprach mit Jan Löffler, dem CTO von Plesk, darüber, warum Plesk bei WordPress-Entwicklern so beliebt ist.
GoDaddy: Hallo zusammen und herzlich willkommen zu einem GoDaddy Talk am Rande des WordCamps Retreat 2018 in Soltau. Neben mir sitzt der CTO von Plesk, Jan Löffler. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Was macht Plesk eigentlich auf einem WordCamp? Vor ein paar Jahren hätte man ja gedacht: Plesk? Das ist doch eine Software für die Server-Administration. Was haben die denn mit WordPress und mit Web-Applikationen zu tun? Wie kommt das?
Jan Löffler:
Erst einmal vorweg haben wir von Plesk eine große Leidenschaft für Web-Entwicklung. Inzwischen arbeiten super viele Leute mit WordPress. Wenn man das mal in Zahlen ausdrücken möchte, kann man sagen, dass rund ein Drittel aller Webseiten weltweit mit WordPress erstellt werden. Tendenz steigend. Sogar ziemlich krass steigend, wenn man die aktuelle Entwicklung betrachtet. Wir selber nutzen auch WordPress, denn wir sind große Fans von WordPress und ganz eng mit der WordPress-Community verbunden. Bei Plesk haben wir viele Leute, die WordPress-Meetups und WordCamps organisieren. Die sitzen bei uns im Team. Das heißt: wir sind direkt mit der WordPress-Community verknüpft.
Vor ein paar Jahren haben wir angefangen, das WordPress-Toolkit zu entwickeln. Wir wollten einfach ein besseres Tool schaffen, um WordPress-Webseiten verwalten zu können. Wir haben uns dabei zum Ziel gesetzt, das beste Tool für das WordPress-Management zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Das ist das WordPress-Toolkit von Plesk. Das Tool entwickelt sich rasant weiter. Momentan bringen wir jeden Monat ein Update für das WordPress-Toolkit heraus, dabei handelt es sich um ein neues Release mit neuen Features. Das ist eine ordentliche Pace, die wir da vorlegen und das macht natürlich sehr viel Spaß. Denn wir sehen auch, dass die Nutzung des WordPress-Toolkits permanent steigt. Inzwischen wird die zweitgrößte Zahl von WordPress-Seiten auf Plesk gehostet – und zwar mit dem WordPress-Toolkit.
GoDaddy: Das ist eine große Nummer. Wenn man einen Blick in die aktuelle Version von Plesk wirft, so findet man dort einen sehr weit ausgebauten Administrationsbereich – gerade was Web-Applikationen betrifft. Das ist ja nicht nur WordPress. Da findet man auch zahlreiche andere Applikationen. Es tut sich enorm viel bei euch. Ihr seid ja nicht nur auf WordCamps, sondern auch auf anderen Community-Events von anderen CMS-Systemen unterwegs. Aber WordPress ist wahrscheinlich die absolute Nummer Eins? Und nicht nur in Deutschland. Ihr seid ja auch in den USA ziemlich aktiv - insbesondere auf WordCamps.
Jan Löffler:
Ja genau. Wir arbeiten auch mit Automattic zusammen und wir kennen natürlich einige WordPress-Core-Entwickler. Wir nutzen sehr stark WP-CLI und kennen natürlich den Alain Schlesser sehr gut und den Daniel Bachhuber. (Beide sind Projektleiter des WP-CLI Kommandozeilen-Interface zur Verwaltung von WordPress). Um richtig gutes WordPress-Management zu machen, muss man WordPress natürlich in- und auswendig kennen. Man muss wissen, wie der Core funktioniert. Spezielle Punkte sind zum Beispiel: wie man eine Replikation von WordPress erstellen kann – auf Datenbank-Ebene und auf Zellen-Ebene – und man muss wissen, wo die Unterschiede liegen. Und dafür muss man natürlich Expertise aufbauen. Wir haben inzwischen ein richtig großes Team, das am WordPress-Toolkit arbeitet. Und dieses Team bauen wir auch weiter aus. Das gibt uns einen gewissen Vorsprung.
GoDaddy: Dann sprechen wir doch direkt über das WordPress-Toolkit. Das ist ja sozusagen das Aushängeschild, was das Applikations-Management mit Plesk betrifft. Fangen wir doch mal bei der Installation an. Es gibt im WordPress-Toolkit zwei Möglichkeiten der WordPress-Installation. Eine One-Klick Quick-Installation und eine individuelle Installation. Wie werden diese Installationsmöglichkeiten aktuell genutzt?
Jan Löffler:
Die Installation von WordPress ist eigentlich der langweiligste Bereich des WordPress-Toolkits, aber ich gehe trotzdem kurz darauf ein. Um die Nutzung des WordPress-Toolkits permanent zu verbessern, führen wir unglaublich viele UX-Tests durch. In einem UX-Lab befragen wir natürlich auch die Zielgruppe. Wir sprechen mit Agenturen und fragen sie, wie sie arbeiten. Deshalb ist das Toolkit wirklich immer auf die Nutzer zugeschnitten. Wir versuchen so gut wie möglich eine Balance zu finden zwischen den Ansprüchen von Anfängern, wo alles intuitiv funktionieren muss, und den Ansprüchen von Profis, wie WordPress-Entwicklern, die fortgeschrittene Funktionen brauchen. Beide Perspektiven möchten wir mit dem WordPress-Toolkit so gut es geht verbinden.
Deswegen gibt es die Quick-Installation, die WordPress superschnell installiert.
In 20 Sekunden ist eine WordPress-Seite installiert - vollautomatisch. Man muss gar nichts machen. Alles ist da: Die Domain ist eingerichtet, der Webspace ist angelegt. Außerdem härten wir jede WordPress-Installation automatisch.
GoDaddy: Es ist auch immer die aktuellste Version von WordPress, die man über das WordPress-Toolkit von Plesk installiert?
Jan Löffler:
Ja, immer.
GoDaddy: Das ist ja auch ein weiterer Vorteil von Plesk. Viele andere One-Klick-Installationen arbeiten mit WordPress-Installationen, die nicht immer die aktuellsten sind.
Jan Löffler:
Aktualität muss Standard sein. Ganz ehrlich. Natürlich ist jede neuinstallierte WordPress-Version die aktuellste. Anders darf es nicht sein. Ich sage auch noch mal was zum Thema Updates.
Unsere Commitment ist: Wenn irgendwo ein Patch für PHP rauskommt – für irgendeine PHP-Version, dann haben wir die PHP-Version innerhalb von 24 Stunden gepatcht und an alle Plesk-Server ausgerollt. Weltweit. Das ist unser Selbstverständnis. So wollen wir arbeiten. Immer auf dem neuesten Stand. Und immer sicher. Das sind quasi die USPs von Plesk.
Kommen wir jetzt zur individuellen Installation bzw. zur Custom-Installation. Die meisten Leute, die Plesk verwenden, nutzen tatsächlich die Custom-Installation. Sie wollen mehr Kontrolle. Sie wollen einfach wissen, was sie da installieren und was es für Möglichkeiten gibt.
Inzwischen gibt es in Plesk auch „Presets“ für die Installation, die man frei definieren kann. Einige WordPress-Designer arbeiten zum Beispiel immer mit den gleichen Plugins oder haben ein spezielles Theme, dass sie immer installieren möchte. Das kann auch davon abhängig sein, ob sie eine E-Commerce-Seite erstellen möchte oder einen Blog oder eine Business-Seite. Dementsprechend kann man mit dem WordPress-Toolkit von Plesk eigene Presets definiere. Zum Beispiel: Immer dann, wenn ich eine E-Commerce-Seite installiere, verwende ich ein E-Commerce-Preset. Die WordPress-Installation enthält dann automatisch die Storefront und die Plugins, die ich dafür brauche. Und das geht vollautomatisch.
Darüber hinaus kann ich natürlich auch sagen: Ich möchte eine Git-Unterstützung haben, um den Quelltext zu verwalten usw. Dafür gibt es die Custom-Installation. Die bietet dem WordPress-Profi mehr Möglichkeiten, als die Quick-Installation. Ich wähle dann einfach Git-Unterstützung und klicke drauf.
GoDaddy: Wie man sieht, habt ihr eure Zielgruppe erweitert. Früher wart ihr ja hauptsächlich ein Lieferant für Webhoster. Mittlerweile habt ihr andere Zielgruppen im Fokus: Das ist der Webentwickler – ganz wichtig. Das ist der Webdesigner – ganz wichtig. Und das sind Agenturen – ganz wichtig. Die haben natürlich ein großes Interesse an Presets. Diese Zielgruppe entwickelt Webseiten für Kunden. Dabei setzen sie massenhaft Seiten auf, die sie gerne nach gewissen Standards erstellen und ausliefern möchten.
Jan Löffler:
Richtig
GoDaddy: Sprechen wir noch über den Aspekt „Sicherheit“.
Jan Löffler:
Sicherheit ist einer unserer Schwerpunkte. Dafür machen wir am meisten, denn wir sehen, dass jeden Tag zwischen 60.000 und 100.000 Webseiten weltweit gehackt werden. Davon sind ein Großteil WordPress-Seiten. Das liegt nicht daran, dass WordPress besonders unsicher wäre. Das stimmt definitiv nicht. Aber es ist relativ einfach, WordPress-Webseiten auszuhebeln, da weltweit leider sehr viele WordPress-Webseiten nicht auf dem neuesten Stand sind.
GoDaddy: Und damit sind wir beim leidigen Thema Updates.
Jan Löffler:
Genau, das leidige Thema Updates. Viele hassen es. Zum Beispiel weiß der Endnutzer oft gar nicht, dass er die Updates unbedingt installieren muss. Zudem arbeiten Agenturen häufig projektorientiert. Nach der Projektübergabe wird die Webseite dann dem Kunden überlassen – und damit sind wir wieder beim gleichen Thema.
Natürlich ist es auch so, dass es unglaublich viele Updates zu Plugins und Themes gibt. Gerade, wenn ich mehrere WordPress-Seiten betreibe, muss ich mich praktisch jeden Tag in das Dashboard meiner WordPress-Installation einloggen und schauen, ob es da neue Updates gibt und wenn ja, muss ich diese Updates installieren. Und wenn ich das dann tue oder vielleicht sogar Auto-Updates für Plugins und Themes konfiguriere, gehe ich das Risiko ein, dass meine Webseite eines Tages unter Umständen nicht mehr läuft, weil ein Update vielleicht nicht kompatibel mit dem Core ist oder ein Theme meine Installation zerschossen hat.
Das ist ein Thema, dass wir mit Plesk lösen wollen. In unseren Gesprächen mit WordPress-Entwicklern und Web-Agenturen hat sich das Thema Updates als das Hauptproblem herauskristallisiert, das am häufigsten als Problem genannt wurde. Agenturen sagen zum Beispiel: Updates sind ein Problem für uns. Wir müssen immer aktuell sein. Das können wir aber nicht leisten. Wir können den Aufwand für das Einspielen von Updates bei unseren Kunden auch nicht monetarisieren, denn der Kunde bezahlt dafür eigentlich nicht. Außerdem wollen wir nicht Gefahr laufen, dass die Webseite nach dem Einspielen eines Updates unter Umständen kaputt ist. Das ist ein riesen Aufwand, den uns keiner bezahlt.
Bei Plesk haben wir das Problem gelöst. Wir haben uns überlegt, wie man Webseiten eigentlich richtig testen kann. Dabei haben wir uns gefragt: Wie macht das eigentlich der Mensch? Wenn du einen Menschen vor einen Computer setzt und ihm sagst: „Du, ich habe da ein Update installiert, schau dir die Seite bitte mal an und sag mir, ob die Seite noch ganz ist oder ob sie kaputt ist.“ Ein Mensch kann das unterscheiden: aus Intuition und aus Erfahrung. Ein Mensch weiß ganz genau, wie eine kaputte Seite aussieht und wie eine ganze Seite aussieht. Die Frage ist: Warum kann das der Computer eigentlich nicht?
Eines meiner Spezialgebiete ist Künstliche Intelligenz, speziell das Maschinelle Lernen oder noch spezifischer, Deep Learning. Und diese Technologie haben wir uns bei Plesk zunutze gemacht. Unser Produkt heißt Smart Updates, das ist eine Funktionalität für das WordPress-Toolkit. Mit Smart Updates garantieren wir unseren Kunden, dass ihre WordPress-Webseite immer auf dem neuesten Stand ist: in Bezug auf den WordPress-Core, in Bezug auf die Themes und Plugins und zwar ohne, dass die Seite kaputtgeht. Natürlich ist klar: Wenn das Update eines Themes die WordPress-Seite kaputt machen würde, könnten wir dieses Theme natürlich nicht aktualisieren. Aber damit kommen wir genau zu dem Thema, wie das Feature „Smart Updates“ funktioniert.
Das WordPress-Toolkit checkt mehrmals täglich, ob neue Updates zur Verfügung stehen.
Jedes Mal, wenn ein Update ansteht, wird für die Webseite, für die Updates zur Verfügung stehen, eine Test-Stage generiert – vollautomatisch. Die Seite wird komplett geclont. Das heißt: die Seite bekommt sogar eine eigene Datenbank, eigene Login-Credentials, sodass sie komplett isoliert ist.
GoDaddy: Und das geschieht alles vollautomatisch? Der Kunde muss gar nichts tun?
Jan Löffler:
Du musst noch nicht einmal eingeloggt sein. Es passiert vollautomatisch, wann auch immer das neue Update zur Verfügung steht. Meistens ist das nachts. Die Smart Update-Funktion des WordPress-Toolkits geht dann durch alle Seiten, durch die gesamte Sitemap und erstellt Screenshots von allen Seiten. Das WordPress-Toolkit spielt dann die Updates in der Testumgebung ein und macht wieder Screenshots – mehrere hintereinander – und schickt die Screenshots anschließend durch ein Deep Learning System. Und das ist der große Unterschied! Es gibt einige Hoster, die pixelbasierte Systeme nutzen. Diese Systeme vergleichen einfach Pixelunterschiede in den Screenshots. Aber das funktioniert leider nicht.
GoDaddy: Es gibt dann Probleme zum Beispiel bei Videos oder Jave-Skript …
Jan Löffler:
… oder Twitter-Feeds. Oder beim AB-Testing … Der Pixelvergleich funktioniert nicht bei dynamischem Content. Man braucht also ein System, das lernt, wie ein menschliches Gehirn und das erkennt, ob eine Seite kaputt ist oder nicht. Und das haben wir geschafft, mit einer Infrastruktur, die Deep Learning verwendet und die wir mit Tausenden von Webseiten gefüttert haben. Das System hat also gelernt, zu erkennen, ob auf der Webseite irgendein Bereich ein Video ist oder ein anderer bewegter Inhalt auftaucht, wie z.B. ein Weihnachtsmann, der über die Webseite läuft oder Schnee, der herunterrieselt … Oder, ob irgendwo Twitter-Feeds angezeigt werden, die sich austauschen. Oder ob ein Picture-Karussell im Header verwendet wird … Oder … Das System erkennt das und sagt sich: Ok, diese Bereiche ignoriere ich jetzt, weil sich da sowieso ständig etwas ändert. Ein Zeilenumbruch an der falschen Stelle oder ein Schriftartenwechsel dagegen werden automatisch als Fehler gemeldet. Und das funktioniert folgendermaßen.
Bei Smart-Updates gibt es zwei Möglichkeiten: Es gibt einen automatischen und einen interaktiven Modus. Im interaktiven Modus sage ich dem System: Jetzt bitte testen. Und das System zeigt mir direkt das Ergebnis und ich kann entscheiden, ob ich die Aktionen ausführe.
GoDaddy: Der interaktive Modus ist praktisch die kontrollierte Variante
Jan Löffler:
Das ist die kontrollierte Variante für alle, die sich das in Echtzeit anschauen wollen. Der automatische Modus ist natürlich viel besser, denn da brauche ich mich praktisch um gar nichts mehr zu kümmern. Wenn die Webseite der Testumgebung nach Einspielen der Updates komplett in Ordnung ist und genauso aussieht, wie zuvor, dann wird automatisch auf Produktion umgestellt. Die Änderungen werden dann automatisch auch auf der Live-Seite eingespielt. Sollte die Seite auf in der Testumgebung laut Smart Update-Check kaputt erscheinen, bekommst du als Site-Owner eine E-Mail mit den folgenden Informationen: Es stehen folgende Updates an. Nach dem Einspielen der Updates wird deine Seite voraussichtlich nicht korrekt aussehen. Es könnten Probleme auftreten. Schau dir die Seite bitte an. Dann klickst du auf den Link und Smart Updates zeigt dir exakt, welche deiner Unterseiten voraussichtlich ein Problem haben werden. Du hast dann einen Schieberegler und siehst auf der linken Seite die aktuelle Version deiner Webseite und auf der rechten Seite die neue Version, nach dem Einspielen der Updates. Du kannst beide Versionen einfach vergleichen und genau sehen, wo sich was geändert hat.
GoDaddy: Das funktioniert praktisch wie ein Sicherheits-Check für den Anwender. Der Anwender kann dann individuell entscheiden, ob er das Update einspielen will oder nicht.
Jan Löffler:
Richtig. Genau. Du bekommst die Kontrolle und kannst sagen: die Änderungen trotzdem live stellen oder nicht live stellen. Aufgrund deiner Interaktionen lernt das System im Hintergrund und wird bei jedem Mal besser.
GoDaddy: Das System wird also immer komfortabler für den Nutzer. Ihr habt aber zusätzlich noch verschiedene Sicherheitsstufen eingebaut. Der Benutzer kann zum Beispiel individuell entscheiden, wie kritisch das System die Webseite beurteilen soll. Wie streng es bei Fehlern und Abweichungen reagiert. Und das betrifft beide Modi, den individuellen und den automatischen Modus.
Jan Löffler:
Es ist wie beim autonomen Fahren. Momentan spricht ja alle Welt über autonomes Fahren und über autonome Autos. Du sitzt in deinem Auto und das Auto fährt von alleine. Von Tesla kennt man das ja.
GoDaddy: Und ihr nutzt dieses Prinzip für die autonome WordPress-Seite.
Jan Löffler:
Wir nutzen dieses Prinzip aber nicht nur für die autonome WordPress-Seite. Wir arbeiten am autonomen Server, an einem sich selbst managenden Server. Zum Beispiel kümmern wir uns um das ganze Thema Sicherheit: ob das DNS-Sicherheit ist, ob das die Firewall oder eine Web-Applikation-Firewall ist, ob es IP-Banning ist, ob es um die Abwehr von Brute-Force-Attacken oder DDOS-Attacken geht, oder ob es darum geht, das System aktuell zu halten.
Wir versuchen, dem Kunden so viel wie möglich abzunehmen und ihm sein Leben damit so leicht wie möglich zu machen. Das ist aber alles ein Kann und kein Muss. Und das ist ganz wichtig.
Unser Mantra lautet: Simplify the lives of Web-Professionals. Das heißt: Wir wollen dem Web-Professional das Leben erleichtern, ihn aber zu nichts zwingen. Du kannst alles selber machen, wenn du möchtest. Du kannst alles über die Shell, per CLI oder API Calls flexibel mit deinem Server machen, Du kannst aber auch sagen: ich nehme den automatischen Modus.
GoDaddy: Das klingt perfekt. Und wie reagiert die WordPress-Community darauf? Habt ihr regelmäßig Treffen mit Entwicklern und mit Designer?
Jan Löffler:
Absolut. Du kannst so ein gutes Tool wie das WordPress-Toolkit nur bauen, wenn du ganz tief in der Community verankert bist. Jörg Strotmann hat gestern mal versucht, aufzuzählen, auf wie vielen WordCamps Plesk präsent ist. Ich weiß es schon gar nicht mehr. Es sind so viele - ich kann mir das gar nicht mehr merken. Wir haben ein Team, das reist komplett rum. Wir machen das sehr strukturiert. Zudem machen wir Surveys und Interviews und sprechen mit sehr vielen Hostern. Es gibt immer mehr Hoster, die sich auf WordPress spezialisiert haben. Und die setzen dafür das WordPress-Toolkit ein. Mit diesem Tool können sie praktisch ihr Managed WordPress-Hosting machen. Ich nenne mal keine Namen. Von dieser Seite bekommen wir unglaublich viel Feedback. Wir sprechen mit den Leuten und fragen: Was braucht Ihr? Wie ticken Agenturen? Was sind eure Workflows. Was haltet Ihr von unseren Tools? Und wir lassen sie testen. Wir machen UX-Tests mit Eye-Tracking und visueller Analyse (Video-Analyse) usw. Und auf Basis dieser Daten entwickeln wir Plesk und das WordPress-Toolkit immer weiter. Aktuell bringen wir jeden Monat ein Update raus, das neue Funktionalität und Verbesserungen enthält.
GoDaddy: Und was heißt das für den einzelnen Designer? Kann jemand, der mit WordPress arbeitet und ein Problem hat, auf euch zukommen? Und wenn, wie erreicht er euch am besten?
Jan Löffler:
Das ist natürlich eine spannende Frage, denn wir machen selber ja kein Hosting. Wir haben einen Support – ganz klar. Aber uns fragt ja kein Designer: „Ich möchte hier mehrere Varianten testen. Wie mache ich das denn?“
Natürlich können wir das! Natürlich haben wir auch einen Endkunden-Support!
Im Normalfall brauchst du als Web-Designer ja irgendwo einen Hoster, wo du einen Server stehen hast, auf dem das WordPress-Toolkit von Plesk läuft. Das kann ein virtueller Server sein. Das kann ein dedizierter Server sein. Das kann auch ein Hosting-Produkt aus einer Public Cloud sein. Und dann gibt es die, die sagen: „Ich trau mich an einen eigenen Server nicht ran. Ein selbstfahrendes System ist ja ganz gut, aber ich möchte lieber doch den Taxifahrer vorne dran sitzen haben, der weiß, wohin er fahren soll.“ Diese Anwender gehen dann zu einem Managed Hoster, der Plesk einsetzt. Dort bekommen sie nämlich genau die Power und die Funktionalitäten, die sie brauche, müssen aber nicht mehr selber fahren, sondern der Hoster kümmert sich um die Updates, um die Sicherheit, um die Verfügbarkeit und um die Backups. Als Anwender kann mich dann zurücklehnen und einfach nur die Seiten bauen.
GoDaddy: Und ihr stellt die entsprechende Software zur Verfügung …
Jan Löffler:
Genau. Eigentlich die gesamte Infrastruktur – außer der Hardware.
GoDaddy: Vielen Dank für das Gespräch.
Interview: Wolf-Dieter Fiege