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Die eigenen Produkte online verkaufen – aber wo? Mein Weg zum ersten Online-Verkauf

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GoDaddy Deutschland Content Team
Titelmotiv des Blogartikels zum Thema: Die eigenen Produkte online verkaufen – aber wo? Mein Weg zum ersten Online-Verkauf

Alles begann mit dieser Beobachtung: Meine Schränke quollen über. In jeder Ecke lagen selbst genähte Umhängetaschen, Kosmetiktäschchen, kleine Etuis – alles handgemacht, liebevoll gestaltet, aber eben auch: unverkauft. Was als kleines kreatives Hobby angefangen hat – abends an der Nähmaschine sitzen, Stoffe kombinieren, Neues ausprobieren – wurde über die Jahre zu einem regelrechten Lager aus bunten Einzelstücken. Ich verschenkte viel an Freunde und Familie, aber irgendwann kam ich selbst damit nicht mehr hinterher.

Dann kam dieser eine Gedanke, der alles ins Rollen brachte: „Warum eigentlich nicht mal online verkaufen?“

Wie alles anfing

Ich wollte herausfinden, ob sich Menschen da draußen für meine Produkte interessieren würden – und ob ich vielleicht sogar ein kleines Nebeneinkommen daraus machen könnte. Es ging mir auch um das gute Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit und meinem Talent zu machen – und vielleicht auch ein bisschen darum, Anerkennung für meine kreativen Ideen zu finden.

Doch wo fängt man überhaupt an?

Beim ersten Googeln wurde ich sofort erschlagen. Verkaufsplattformen ohne Ende: Etsy, eBay, Shopify, Instagram Shopping, Wix, Jimdo, Amazon Handmade, Facebook Marketplace, Vinted – und das waren nur die bekanntesten. Ich klickte mich durch Vergleiche, las Erfahrungsberichte und landete immer wieder bei diesem Schluss: Keine Ahnung, welche Plattform zu mir passt!

Sollte ich auf einen Marktplatz wie Etsy setzen, um von Anfang an Reichweite zu haben? Oder war es besser, gleich professionell mit einem eigenen Shop zu starten? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Marktplatz und einem Shopsystem? Und wie funktioniert das überhaupt rechtlich – darf ich einfach so anfangen?

Und natürlich:

Jeder Anbieter versprach mir den besten und einfachsten Weg zum Erfolg beim Online-Verkauf. Aber je mehr ich las, desto mehr Fragen kamen auf. Ich stand immer noch ganz am Anfang – mit viel Motivation, aber ohne Plan.

Was ich anfangs nicht wusste – und was ich lernen musste

Hier sind die wichtigsten Dinge, über die ich gleich zu Beginn gestolpert bin:

1. Privat oder gewerblich – das ist keine Gefühlssache

Ich war lange der Meinung: „Solange ich nur ein paar Teile im Monat verkaufe, handle ich als Privatperson.“ Aber falsch gedacht. Tatsächlich spielt nicht nur die Anzahl der Verkäufe eine Rolle, sondern vor allem die Absicht, Gewinn zu erzielen! Und die hatte ich – schließlich wollte ich meine Taschen ja bewusst an den Mann oder die Frau bringen. Sobald eine gewisse Regelmäßigkeit erkennbar ist (also etwa, wenn ich Produkte herstelle und aktiv bewerbe), muss ich ein Gewerbe anmelden – was letzten Endes überraschend unkompliziert war, aber eben etwas ist, an das man denken muss.

2. Plattform ist nicht gleich eigener Shop

Ich dachte anfangs, dass es im Grunde egal sei, ob ich auf Etsy, eBay oder über meine eigene Website verkaufe – Hauptsache, die Produkte sind online. Aber ich lernte schnell: Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen einem Marktplatz wie Etsy oder eBay, auf dem ich mit vielen anderen Verkäufer:innen um die Aufmerksamkeit kämpfe, und einem eigenen Onlineshop über Shopify oder Wix, wo ich zwar mehr Kontrolle habe – aber auch komplett selbst für die Reichweite sorgen muss.

3. Recht und Steuern sind keine Nebensache

Als kreative Einzelperson war ich erstmal damit beschäftigt, meine Produkte zu gestalten, Fotos zu machen und mich über Preise zu informieren. Dinge wie Impressumspflicht, Datenschutzerklärung oder das Widerrufsrecht waren für mich absolutes Neuland – und ehrlich gesagt wollte ich mich damit auch nicht beschäftigen. Aber ich musste.

Denn sobald ich gewerblich verkaufe – egal ob über Etsy oder meine eigene Website – brauche ich eine rechtlich saubere Grundlage. Das heißt: Impressum, Datenschutzhinweise, klare Angaben zu Preisen, Versand, Rückgabe. Ich habe mir letztlich Mustertexte besorgt und angepasst. Das alles war eine Hürde, die ich am Anfang komplett unterschätzt habe.

4. Technik – mehr Aufwand als gedacht

Ich hatte die Vorstellung, dass ich mir mit einem Baukastensystem wie Wix oder Jimdo schnell mal einen schicken Online-Shop zusammenklicken kann. Die Realität sah etwas anders aus. Klar, die Grundfunktionen waren schnell eingerichtet. Aber sobald es um Zahlungsanbieter, Versandoptionen, Design-Anpassungen oder rechtliche Hinweise ging, wurde es schnell komplex. Ich musste mich einarbeiten, Blogs lesen, YouTube-Tutorials anschauen, Foren durchsuchen. Und heute weiß ich: Ein eigener Shop ist ein langfristiges Projekt.

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Meine häufigsten Fragen, Irrtümer und Learnings

Wenn ich heute zurückblicke, dann sehe ich vor allem eins: Ich hatte unglaublich viele Fragen, aber kaum Orientierung. Vieles, was ich am Anfang geglaubt oder angenommen habe, stellte sich im Nachhinein als unvollständig oder schlicht falsch heraus. Aber genau diese Irrtümer haben mir geholfen, zu lernen, zu reflektieren – und es heute besser zu machen.

Hier sind meine wichtigsten Learnings aus der Anfangszeit:

1. Ich dachte, eBay reicht – heute weiß ich: Es kommt auf die Zielgruppe an.

eBay war für mich der erste logische Schritt. Es ist bekannt, unkompliziert, jeder kennt es. Aber schon nach kurzer Zeit merkte ich: Meine handgemachten, mit Liebe gestalteten Produkte passten dort einfach nicht richtig rein. Die Plattform ist stark auf Schnäppchenjäger, Gebrauchtwaren und schnelle Verkäufe ausgerichtet – nicht auf Markenaufbau oder kreative Einzelstücke. Heute denke ich viel mehr von meinen Kund:innen her: Wo sucht meine Zielgruppe? Und danach wähle ich die Plattform aus.

2. Ich wusste nicht, dass ich für Etsy ein Gewerbe anmelden muss.

Etsy wirkte auf mich wie eine Art freundliches kleines eBay für Kreative. Ich hatte nicht erwartet, dass ich für den Verkauf dort ein offizielles Kleingewerbe anmelden muss. Aber ja – es stellte sich heraus, ich bin gewerblich unterwegs, wenn ich mit Gewinnabsicht regelmäßig verkaufe! Auch als Einzelperson.

3. Ich habe unterschätzt, wie wichtig gute Produktfotos sind.

Am Anfang fotografierte ich meine Produkte schnell mit dem Handy, auf dem Küchentisch, bei schlechtem Licht. Ich dachte: Wenn das Produkt gut ist, wird es sich schon verkaufen. Ein Trugschluss. Gute Fotos sind die halbe Miete im Online-Verkauf – sie entscheiden darüber, ob überhaupt jemand auf das Produkt klickt. Heute nehme ich mir Zeit für gutes Licht, saubere Hintergründe und mehrere Perspektiven – und das merkt man deutlich an den Reaktionen und Verkäufen.

4. Ich habe versucht, auf mehreren Plattformen gleichzeitig zu verkaufen – und war am Ende nur noch gestresst.

„Je mehr Reichweite, desto besser“ – dachte ich. Also habe ich Etsy, eBay, Instagram, Facebook Marketplace und einen eigenen kleinen Shop gleichzeitig bespielt. Ergebnis: Stress bis hin zur totalen Überforderung. Unterschiedliche Anforderungen, Schnittstellen, Nachrichten, Preisformate – ich hatte keine Übersicht mehr. Heute weiß ich: Lieber klein starten, Erfahrung sammeln, optimieren – und dann langsam skalieren. Eine gut gepflegte Plattform ist wertvoller als fünf halbherzig bespielte.

5. Ich dachte, Social Media bringt automatisch Kund:innen – aber ohne Strategie bleibt es bei Likes.

Ich postete auf Instagram und wartete. Es kamen Likes und nette Kommentare – aber kaum Verkäufe. Ich musste lernen: Social Media braucht eine Strategie. Einfach nur Bilder posten reicht nicht. Es geht um Storytelling, Vertrauen, Call-to-Actions und langfristige Präsenz. Heute nutze ich Instagram nicht nur zur Präsentation meiner Produkte, sondern auch, um die Geschichte dahinter zu erzählen – und Menschen mitzunehmen.

Plattformen, die ich ausprobiert habe – mein persönlicher Vergleich

Im Laufe meiner ersten Verkaufsmonate habe ich viele Plattformen ausprobiert – teils aus Neugier, teils aus dem Gefühl heraus, überall präsent sein zu müssen. Dabei habe ich schnell gemerkt: Nicht jede Plattform passt zu jedem Produkt oder zu jeder Phase des Verkaufsprozesses.

Hier ist mein persönlicher Rückblick auf die von mir getesteten Kanäle – und was ich daraus gelernt habe:

eBay

Der Einstieg war schnell und unkompliziert, aber für meine Handmade-Produkte nicht ideal. Die Plattform richtet sich eher an Schnäppchenjäger und Käufer:innen von Gebrauchtwaren.

Etsy

Etsy war für mich der perfekte Startpunkt: einfach zu bedienen und mit einer Zielgruppe, die kreative Produkte sucht. Die Konkurrenz ist allerdings groß, und die Gebühren summieren sich. Wer auffallen will, braucht gute Fotos, Texte und Geduld.

Instagram

Ideal, um meine Marke sichtbar zu machen und eine Community aufzubauen. Verkaufen klappt hier aber nur mit Strategie – der „Link in Bio“ allein reicht nicht. Ohne kontinuierlichen Content bleibt es bei Likes ohne Umsatz.

Shopify

Shopify bietet viele Möglichkeiten und wirkt professionell, ist aber technisch und organisatorisch aufwendiger. Ohne bestehende Reichweite oder Budget für Werbung bleibt der eigene Shop unsichtbar. Für den Start war es mir zu komplex, langfristig aber vielversprechend.

Vinted

Super für Secondhand-Kleidung, aber nicht für Handmade-Produkte. Die Nutzer:innen erwarten niedrige Preise und gebrauchte Ware – meine Taschen passten da nicht rein.

Wix und Jimdo

Als einfache Baukastensysteme gut geeignet für den Einstieg in die eigene Website. Design und Bedienung sind benutzerfreundlich, stoßen aber technisch schnell an Grenzen. Für langfristig professionelle Shops fehlt die nötige Flexibilität.

Mein Weg – und was ich anderen mitgeben möchte

Mein Weg war nicht geradlinig – aber lehrreich. Ich habe mich durch Plattformen getestet, viele Fehler gemacht, aber auch viel gelernt. Heute weiß ich: Es gibt nicht die eine perfekte Lösung, sondern die richtige für deine Produkte, deine Zeit und deine Ziele.

Meine vielleicht wichtigste Empfehlung an dich: Theoretischer Hintergrund ist gut, aber fang früh an, praktisch zu testen! Learning by doing ist das Beste, und du kannst langsam skalieren und dich von einem Modell zum nächsten entwickeln – beispielsweise von Etsy hin zum eigenen Shop, sobald du bekannt genug geworden bist.

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