IP-Adresse und URL einfach erklärt – dein Leitfaden zu Webadressen

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Titelmotiv des Blogartikels zum Thema: IP-Adresse und URL einfach erklärt – dein Leitfaden zu Webadressen

IP, URL, HTTPS, DNS… das Netz ist voller Abkürzungen, die auf den ersten Blick rätselhaft scheinen. Aber auf den zweiten Blick ist alles ganz logisch – was diese Abkürzungen bedeuten und wie sie zusammenhängen, erfährst du in diesem Beitrag.

Beginnen wir mit der Basis, der IP-Adresse.

Was ist eine IP-Adresse?

„IP“ steht für „Internet Protocol“, ein Netzwerkprotokoll, das in vielen Computernetzwerken den Datenverkehr regelt – lokal in deinem Heimnetz, aber auch (wie es der Name sagt), weltweit im Internet. Jedes Gerät im Netzwerk kann durch seine eindeutige Adresse gefunden werden, die aus einer Reihe von Zahlen besteht – mit bis zu 12 Ziffern (Dezimalstellen) für die Version IPv4 oder bis zu 32 Hexadezimalstellen für IPv6. Diese IP-Adresse dient u. a. dazu, den Server („Host“) anzusprechen, auf dem eine benötigte Ressource liegt – beispielsweise eine Webseite oder Datei. Wenn du mehr wissen möchtest, lies unseren Blogartikel IP-Adresse finden: Was ist das und wozu ist sie gut?

Natürlich kann sich kein Mensch solche Zahlen merken. Deshalb gibt es Domainnamen und das sogenannte Domain Name System (DNS): Wenn du in deinem Browser einen Domainnamen eingibst, etwa godaddy.com, dann wird dieser durch einen DNS-Server in eine IP-Adresse übersetzt. (Mehr dazu erfährst du in diesem Blogbeitrag: Was ist eine Domain? – Einfach erklärt.)

Aber eigentlich braucht es dafür etwas mehr als nur einen Domainnamen, denn Computer wollen immer ganz genau wissen, was sie tun sollen. Deshalb wandelt dein Browser den Domainnamen in eine sogenannte „URL“ um.

Was genau ist eine URL und warum ist sie wichtig?

Die URL ist eines der grundlegenden Elemente des World Wide Web. Die Abkürzung URL steht für „Uniform Resource Locator“. Vereinfacht ausgedrückt verweist eine URL eindeutig auf eine bestimmte Ressource im Internet. Eine Ressource, das kann zum Beispiel eine Webseite oder ein Webdienst sein, eine PDF-Datei oder ein Video.

Die URL dient dazu, eine solche Ressource auf einem Server zu finden und zugänglich zu machen. Normalerweise erfolgt dieser Zugriff über einen Webbrowser wie Edge oder Firefox. Aber auch andere Programme können mit URLs arbeiten, beispielsweise FTP-Clients, mit denen man Dateien herunterladen kann.

URLs sind aus dem alltäglichen Internetgebrauch nicht wegzudenken. Ob du eine Suchmaschine nutzt, einen Blog besuchst oder ein YouTube-Video anschaust – immer verwendest du eine URL. Du tippst sie entweder von Hand ein, klickst auf einen Link, der eine URL enthält, wählst eine URL aus deinen Lesezeichen aus, scannst mit dem Handy einen QR-Code, der eine URL enthält… und so weiter.

Das Wichtigste zu URLs: Funktion, Aufbau – und was sie mit IP-Adressen zu tun haben

Jedes Mal, wenn du eine URL in deinen Browser eingibst oder auf einen Link klickst, sendet dein Browser eine Anfrage an den entsprechenden Server, um die angeforderte Ressource anzuzeigen.

Ein typisches Beispiel für eine URL ist: https://www.godaddy.com/resources/de (unser Blog). Die Struktur einer solchen URL ist festgelegt; sie besteht aus mehreren Bestandteilen, die alle eine wichtige Funktion erfüllen. Die URL enthält nicht nur die Webadresse, sondern auch Informationen darüber, welches Protokoll verwendet werden soll und wo sich die Ressource auf dem Server befindet. Unter der Motorhaube – meist im Hintergrund – verwendet eine URL aber auch eine IP-Adresse. Denn das „Host“-Element der URL, das auf den Server verweist, ist meist ein Domainname, und der wird, wie du schon weist, zu einer IP-Adresse aufgelöst; dazu gleich mehr.

Hier sind die wichtigsten Elemente einer URL im Detail:

1. Schema (Protokoll) 

Das Schema gibt an, welche Methode der Browser verwenden soll, um mit dem Server zu kommunizieren. Meist ist das ein anwendungsspezifisches Netzwerkprotokoll, zum Beispiel:

  • HTTP (Hypertext Transfer Protocol) – dieses wird mit http: angegeben.
  • HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure, die sichere Variante von HTTP, da es SSL-verschlüsselt ist; heute Standard) – dieses wird mit https: angegeben.
  • FTP (File Transfer Protocol; ftp:) für den Transfer von Dateien.

Je nach Schema unterscheidet sich der Rest der URL, der meist mit zwei Schrägstrichen (//) beginnt. Bei HTTP/HTTPS, dem wichtigsten Protokoll für Webseiten im Internet, sind die folgenden Elemente besonders wichtig.

2. Host (Domainname)

Das Host-Element gibt an, auf welchem Server sich die Ressource befindet. Das kann in Form einer IP-Adresse geschehen, aber gebräuchlicher sind Domainnamen – dafür hat man das DNS schließlich erfunden.

Beispiel: www.godaddy.com – hier ist „www.“ das Präfix für die Subdomain, auf der die Webseite liegt, und „godaddy.com“ die Domain. Dieser Domainname wird vom Browser an einen DNS-Server weitergegeben und von diesem in eine IP-Adresse umgewandelt.

3. Port

Der Port spezifiziert den Netzwerk-Port, über den die Verbindung hergestellt wird. Standardmäßig ist Port 80 für HTTP und Port 443 für HTTPS. In den meisten URLs wird der Port nicht explizit angegeben. Die Angabe des Ports ist nämlich optional, außer wenn ein anderer als der Standardport verwendet wird.

Beispiel: https://www.godaddy.com:443 – dies ist eine gültige URL mit einem gültigen Port, aber die Angabe des Ports ist eigentlich überflüssig, weil mit dem HTTPS-Protokoll standardmäßig sowieso Port 443 angesprochen wird.

4. Pfad

Der Pfad gibt den spezifischen Ort einer Ressource auf dem Server an – also, in welchem Verzeichnis sich die angeforderte Datei befindet.

Beispiel: /resources/de – das ist der Pfad, der zu deutschsprachigen Ressourcen (Blogeinträgen) im Verzeichnis /resources führt.

5. Query-Parameter 

Die Query-Parameter übergeben spezifische Suchanfragen an den Server, um Ressourcen über bestimmte Eigenschaften zu finden. Sie beginnen nach einem Fragezeichen und bestehen aus Schlüssel-Wert-Paaren, die durch ein kaufmännisches Und („&“) getrennt sind.

Beispiel: ?id=123&type=artikel – mit diesen Informationen kann der Server eine Webseite (vielleicht eine Produktseite) vom Typ „artikel“ mit der ID „123“ zurückgeben.

6. Fragment (Anker) 

Das Fragment oder der Anker wird verwendet, um zu einem bestimmten Abschnitt innerhalb einer Seite zu springen. Es beginnt mit einem Hashtag („#“).

Beispiel: #faq – der Browser springt direkt zu dem Abschnitt der Seite, die als FAQ markiert ist.

Fazit: IP-Adresse und URL

Jede URL verweist letztlich auf eine IP-Adresse. Die URL ist aber genauer als eine IP-Adresse: Sie zeigt nicht nur an, auf welchem Server die Ressource liegt, sondern auch, wo genau auf diesem Server. Sie sagt auch, auf welche Art und Weise sie abgerufen werden kann.

Man kann die IP-Adresse mit der Adresse eines Hauses vergleichen: Stadt, Straße, Hausnummer. Die URL gibt dir dann nicht nur die Adresse, sondern sagt auch, wie du in das Haus hineinkommst und auf welcher Etage du auf welche Klingel drücken musst. Weil sie dafür Domainnamen nutzen kann, ist sie benutzerfreundlich und hilft auch bei der Suchmaschinenoptimierung.

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FAQ: URL und IP-Adresse

Was bedeutet die Abkürzung URL?

URL steht für für „Uniform Resource Locator“. Sie ist das Mittel, um Informationen im Internet zu lokalisieren und aufzurufen.

Was bedeutet die Abkürzung IP?

IP steht für „Internet Protocol“, ein Satz von Vorschriften, nach denen Server im Internet miteinander sprechen.

Was ist der Unterschied zwischen einer URL und einer IP-Adresse?

Eine IP-Adresse ist die numerische Adresse, die ein Gerät oder einen Server im Internet identifiziert. Eine URL dagegen kann nicht nur einen Server, sondern auch einen Verzeichnispfad auf diesem Server festlegen sowie weitere Informationen wie Zugangsinformationen oder Parameter für Abfragen enthalten. URLs sind meist besser für Menschen lesbar, da sie statt IP-Adressen auch Domainnamen verwenden können. Jede URL verwendet aber im Hintergrund auch eine IP-Adresse, um die Verbindung zum Server herzustellen und auf dessen Inhalte zuzugreifen.

Welche Bestandteile hat eine URL?

Eine URL ist aus verschiedenen Elementen aufgebaut. Wichtig sind:

  • Schema: verwendete Methode, z. B. ein Netzwerkprotokoll wie http, https oder ftp.
  • Host: Adresse des Servers, meist als Domainname, z. B. godaddy.com.
  • Pfad: genauer Ort der Ressource in der Verzeichnisstruktur, z. B. /blog/artikel-1.
  • Port: über welchen Port die Verbindung erfolgen soll (standardmäßig 80 für HTTP und 443 für HTTPS).
  • Query-Parameter: weitere Informationen oder Anfragen, die nach einem Fragezeichen angehängt werden.
Was ist das Schema oder der Protokollteil einer URL?

Das Schema gibt an, über welche Methode der Browser mit dem Server kommunizieren soll – meist über ein bestimmtes Protokoll, also einen Satz von Vorschriften. Die häufigsten Protokolle sind HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure).

Was ist der Hostname in einer URL?

Der Hostname (Domainname) gibt an, auf welchem Server sich die Ressource befindet. Zum Beispiel ist in der URL https://www.godaddy.com/resources/de der Hostname www.godaddy.com. Dieser wird von einem sogenannten DNS-Server (Domain Name Service) in eine IP-Adresse übersetzt.

Welche Rolle spielt der Pfad in einer URL?

Der Pfad zeigt den genauen Ort der Ressource auf dem Server an. Er beginnt nach dem Hostnamen und kann Verzeichnisse und Dateinamen umfassen, z. B. /blog/was-ist-eine-ip.

Was bedeutet der Port in einer URL und wann wird er verwendet?

Ein Port ist ein weiterer Bestandteil der URL, der angibt, über welchen „Kanal“ die Kommunikation zwischen Browser und Server läuft. Standardmäßig wird der Port 80 für HTTP und 443 für HTTPS verwendet. Andere Ports müssen explizit in der URL angegeben werden.

Was ist eine URL-Weiterleitung (Redirect)?

Eine URL-Weiterleitung bzw. Redirect liegt vor, wenn der Browser nach Anforderung einer URL permanent oder temporär auf eine andere URL umgeleitet wird. Dies kann beispielsweise nach dem Umzug einer Website geschehen und wird entweder im Webserver oder dem Header einer HTML-Seite konfiguriert.

Warum ist die korrekte Struktur einer URL wichtig?

Die korrekte Struktur einer URL ist entscheidend, da sie nicht nur das Auffinden der gewünschten Ressourcen ermöglicht, sondern darüber hinaus sowohl für Nutzer als auch für Suchmaschinen relevant ist.

Wie beeinflussen URLs die Suchmaschinenoptimierung (SEO)?

Suchmaschinen bevorzugen sauber strukturierte und „sprechende“ URLS, also solche, die relevante Schlüsselwörter enthalten. Solche suchmaschinenfreundlichen URLs tragen dazu bei, dass eine Seite von Suchmaschinen sinnvoller indexiert wird und in den Suchergebnissen besser gerankt wird.

Was ist eine „nutzerfreundliche URL“ und warum ist sie wichtig?

Eine nutzerfreundliche URL ist leicht zu lesen und zu verstehen. Sie kann von Benutzer:innen auch ohne große Kopfschmerzen von Hand eingetippt werden, weil sie verständlich und einfach zu merken ist. Sie sollte möglichst keine verwirrenden Zeichenkombinationen oder Sonderzeichen enthalten und den Inhalt der Seite widerspiegeln.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Eingabe oder Strukturierung von URLs?

Der häufigste Fehler bei der Eingabe einer URL ist es, dass du das Protokoll weglässt. Um es dir leichter zu machen,  ergänzt dein Browser dann selbstständig das heute gängigste Protokoll „https://“.

Häufig sind auch Tippfehler, vor allem, wenn es sich um eine lange URL handelt. Dann können URL-Shortener helfen – siehe die nächste Frage.

Wie kann man eine URL kürzen und warum könnte das nützlich sein?

Ein URL-Shortener kann lange URLs in kürzere Versionen umwandeln. Das ist vor allem in sozialen Netzwerken hilfreich, wo die Zeichenanzahl begrenzt ist, oder wenn User:innen die URL von Hand eintippen sollen, z. B. von einem Flyer oder einer Visitenkarte.

Was ist ein URL-Encoder und wann wird er verwendet?

Ein URL-Encoder wandelt Sonderzeichen in einer URL in ein lesbares Format für Server um. Dies ist wichtig, wenn spezielle Zeichen oder Leerzeichen in der URL vorkommen.

Welche Sicherheitsrisiken können mit URLs verbunden sein?

Über unsichere URLs können Phishing-Angriffe ausgeführt oder Malware (also Viren und andere bösartige Programme) verbreitet werden. Kriminelle benutzen dafür gern Domainnamen, die bei flüchtigem Hinsehen bekannt und vertrauenswürdig wirken, z. B. „godady.com“. Unverschlüsselte HTTP-Verbindungen können zudem leicht abgehört werden. Daher ist es wichtig, eine sichere Verbindung per HTTPS zu verwenden.

Was ist eine „sichere URL“ und wie erkennt man sie?

Eine sichere URL verwendet das HTTPS-Protokoll und ist durch ein SSL-Zertifikat verschlüsselt. Du erkennst sie am „https://“ im Schemateil der URL und an dem kleinen Schlosssymbol neben der Adresszeile im Browser. Außerdem solltest du im Zweifelsfall den Domainnamen prüfen.

Bildnachweis: Titelmotiv - Bild von ninita_7 auf Pixabay

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