Voller Tatendrang und Idealismus gestartet, plötzlich nur noch Schwierigkeiten? Damit dein neues Business langfristigen Erfolg hat, solltest du typische Fallstricke für Unternehmen umschiffen, die dich Geld, die Kundschaft und manchmal sogar die Firma kosten. Wie funktioniert das richtige Error Mindset? Wir geben Tipps.
Was sind die häufigsten Gründe für das Scheitern von Unternehmen?
Manchmal sind die Umstände schuld, für viele Fehler sind Unternehmer*innen jedoch oft selbst verantwortlich. Sobald du darüber nachdenkst, ein Unternehmen zu gründen, solltest du auch die typischsten Fallen für den Erfolg im Blick behalten.
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Zu den Top-10-Gründen des Scheiterns gehören:
- Auf dem Erfolg ausruhen und nur in der Vergangenheit leben
- Große gesellschaftliche Trends (z. B. Nachhaltigkeit) ignorieren
- Die Bedürfnisse der Zielgruppe (oder die Zielgruppe selbst) aus den Augen verlieren
- Tradition vor Innovation stellen und Produkte oder Service nicht weiterentwickeln
- Die Macht der Daten unterschätzen
- Mitarbeitende wie eine Selbstverständlichkeit behandeln
- Als Organisation nichts Neues lernen
- Beziehungen zu Lieferant*innen und Partner*innen nicht pflegen
- Unrealistische Ziele bei Umsatz, Nachfrage, Geschäftsentwicklung usw. setzen
- Falsche oder fehlende Unternehmens- und Marketingstrategie verfolgen
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Wie kann mangelnde Marktanalyse zu einem Geschäftsfehler führen?
Die Marktanalyse ist deine Roadmap für sämtliche Entscheidungen rund ums Business. Damit erfährst du, was deine Zielgruppe wünscht, wer sie überhaupt ist, wer bereits ähnliche Leistungen anbietet, was dich die Etablierung deiner Marke kostet usw.
Sobald du keine oder nur eine Teilanalyse durchführst, stocherst du im Nebel, statt deine Geschäftsentscheidungen an Fakten auszurichten. Darum ist es wichtig, dich mit Marktforschung vertraut zu machen oder eine Person zu finden, die weiß, wie das funktioniert.
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Welche Rolle spielt die finanzielle Fehlplanung bei Geschäftsmisserfolgen?
Ohne Moos nix los – das gilt insbesondere im Geschäftsleben. Du brauchst nicht unbedingt die größten finanziellen Ressourcen. Aber du musst wissen, wo und wie du dein Kapital sinnvoll anlegst, um den größten Mehrwert aus einer Maßnahme zu ziehen. Eine solide Finanzplanung verhindert, dass dir buchstäblich das Geld ausgeht, um dein Team zu bezahlen oder neue Produkte zu entwickeln.
Neben (realistischen) Umsatz- und Ertragsprognosen solltest du vor allem einen Blick auf deine Liquidität haben: Ein Liquiditätsplan gibt dir rechtzeitig Warnsignale, wann du neues Kapital benötigst, ob du Verbindlichkeiten an Zuliefernde und Co. bedienen kannst usw.
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Warum ist das Ignorieren von Kundenfeedback ein häufiger Fehler?
Egal, wie innovativ oder sinnvoll deine Geschäftsidee oder dein Produkt auch sein mag: Das Feedback deiner Zielgruppe entscheidet am Ende darüber, ob es ein Erfolg wird. Denn die Kund*innen sollen es schließlich kaufen und nutzen. Wenn du ihre Hinweise oder Beschwerden ignorierst, geht dein Angebot über kurz oder lang den Bach runter. Unternehmen sollten niemals von innen nach außen, sondern stets von außen nach innen denken:
- Was braucht meine Zielgruppe?
- Wie kann mein Angebot ihre Bedarfe erfüllen?
- Was bemängelt sie an meinem Angebot und wie kann ich den Fehler beseitigen?
- Wie sollte ich über Fehler und ihre Behebung sprechen?
Neben dem Produktnutzen geht es beim Hören auf Kundenfeedback auch um eine zielgruppengerechte Kommunikation und wichtige Aspekte der Markenbildung wie Transparenz, Offenheit und Innovation. Denn die besten Ideen für deinen langfristigen Erfolg kommen meist aus deiner Community.
Wie können falsche Personalentscheidungen ein Unternehmen gefährden?
Die Kundenbindung ist das eine. Die Mitarbeiterbindung ist genauso wichtig. Geschulte, engagierte Mitarbeitende wissen:
- wie dein Unternehmen läuft
- wie deine Kundschaft tickt
- wie sich Probleme lösen lassen
- was dein Geschäft voranbringt
Verlierst du die Bedürfnisse deines Teams am Arbeitsplatz aus den Augen, steigt die Fluktuation. Mit jedem guten Teammitglied gehen dessen Wissen und Erfahrung, die du neuem Personal mühsam und kostenintensiv antrainieren musst. Außerdem wirkt eine hohe Mitarbeiterfluktuation auf die Kundschaft negativ – sie wünscht sich „gute“ Produkte von „guten“ Unternehmen.
Baust du dein Team gerade erst auf, solltest du nicht nur auf den Lebenslauf oder die fachlichen Fähigkeiten schauen. Die Chemie muss ebenso stimmen. Passen Menschen nicht in ein Team, hakt es schnell in vielen entscheidenden Prozessen.
Auf welche Geschäftsfehler du noch achten solltest
Die Liste möglicher Risiken für deinen Geschäftserfolg ließe sich endlos fortsetzen. Um dich nicht komplett verrückt zu machen, geben wir weitere Tipps kurz und knapp:
- Mach dich nicht von einzelnen Lieferant*innen oder Kund*innen abhängig. Breit aufgestellt ist sicher aufgestellt!
- Wachstum ist toll. Aber deine Unternehmensstrukturen müssen mithalten können. Expandiere langsam, miss den Erfolg oder Misserfolg und werde Schritt für Schritt größer, anstatt zu explodieren.
- Mach dich unbedingt mit allen rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut. Kostspielige Prozesse – sogar wegen „Kleinigkeiten“ wie der DSGVO – haben schon so manches Unternehmen zu Fall gebracht.
- Mach dir einen Plan für den Ernstfall. Mit einer Risikoanalyse und einem entsprechenden Masterplan bist du besser auf Krisen vorbereitet, als wenn du blind hineinstolperst. Proaktiv statt reaktiv lautet das Motto!
- Bleib immer auf dem Laufenden! Ob neue Technologien oder aufkeimende Makro-Trends: Nichts ist schlimmer, als Entwicklungen in der Gesellschaft zu verschlafen. Wenn du dich gegen die Investition in etwas Neues entscheidest, solltest du dafür gute Gründe haben.
Die größten Geschäftsfehler - Fazit
Trotz aller Umsicht und all deines Engagements kann dein Unternehmen scheitern. So oder so. Doch mit dem richtigen Error Mindset kannst du zumindest die Chance dafür verringern – und dich schneller von Krisen erholen.
Titelmotiv: Photo by Ben White on Unsplash